Niederösterreichische Pfadfinder und Pfadfinderinnen
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Femme scoutal

Was hat denn ein Mädchen bei den Pfadfindern zu suchen?! Das ist doch nur was für harte Jungs: Im Dreck herumspielen, mit langen Messern hantieren, Feuer machen, mitten im Wald im Zelt schlafen.

VON SONJA KOSCHINA


Dann noch diese einheitliche, fade, unförmige Uniform. Das kann einem Mädchen ja nicht gefallen. Mädchen würden doch viel lieber Theater spielen, eine Bravo-Foto-Lovestory selber produzieren, selbstgemachte Kosmetik ausprobieren, einen Kochmarathon veranstalten. Vielleicht andere Jungs kennenlernen, ihr Schulfranzösisch ausprobieren, Brieffreundschaften pflegen und in einem Chor singen.

Auch sich verkleiden, lustig schminken und sexy b-open Spagetthiträgertops tragen. Ja beide Welten gibt es bei den Pfadfindern, nur weiß das ein Mädchen, das von den Pfadfindern hört? Nicht nur dass sie dort natürlich ihren weiblichen Raum hat, sondern dass sie auch ein Lagerfeuer machen lernen kann, und die Jungs dafür lernen wie man einen Knopf annäht! Dass Mädchen und Jungs sich gegenseitig inspirieren können, sich gegenseitig anspornen und von einander lernen.

Später haben junge Frauen alle Chancen bei den Pfadis, weil ja alle Führungspositionen mit beiden Geschlechtern besetzt werden sollen. Und durch diese freie Erziehung, die nicht auf die Geschlechterrollen abzielt, sondern alles anbietet, wird eine junge Frau sich nicht auf ein Weibchen reduzieren lassen, sondern selbstbewusst ihre gleichberechtige Rolle in der Gesellschaft einnehmen. Wichtel, Pfadimädels, Lagergören, Lagerfeuergöttinen und Leiterinnen: Lasst es uns in die Welt hinausschreien: Pfadfinderin sein ist das natürlichste und tollste der Welt!

Pfadfinder – reine Männersache?

Pfadfinder sind ein reiner Bubenverein? Nein, es gibt auch Mädels bei den Pfadfindern! Mädchen sind aber sicherlich eine Minderheit? Nein, sie sind seit der Fusion des Mädchen- mit dem Bubenverband zu den „Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreich“ 1976 mehr geworden.

VON ALEXANDER "VASO" TOPF


Der weibliche Mitgliederanteil ist von weniger als 25% auf fast 50% gestiegen. Wenn schon so viele Mädchen dabei sind und auch bleiben, dann kann das Programm nicht zu bubenlastig sein. Scheinbar ist das Klischee „Pfadfinder sind ein Bubenverein“ wieder eines, das nicht stimmt. Die Öffentlichkeit sieht das anders. Oder besser gesagt, wir glauben, dass es die Öffentlichkeit anders sieht, da ja die Eltern – diese gehören ja auch zur Öffentlichkeit – uns trotzdem ihre Töchter schicken.

Etwas anders sieht es allerdings in der Führung aus. Hier ist in der Regel doch ein merklicher Überhang an Männern da, vor allem in jenen Bereichen, die organisatorische Funktionen übernehmen. Meiner Meinung nach finden wir aber in diesen Führungsebenen bei uns immer noch mehr Frauen vor, als es in der Gesellschaft oder in der Wirtschaft üblich ist.

Also ist die Pfadfinderbewegung in Österreich für Burschen und Mädchen gleich attraktiv. Lasst uns also eiter daran arbeiten, dass es so bleibt und in naher Zukunft sich diese Situation auch bei den Erwachsenen einstellt. Wenn wir in der alltäglichen Arbeit Mann und Frau als gleichwertig ansehen wird uns das diesem Ziel schneller näher bringen, als alle Energien, die wir in die Genderisierungen von gesprochenem und geschriebenem Wort stecken.

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Landesführerin
SONJA KOSCHINA


Landesfeldmeister
ALEXANDER "VASO" TOPF