Niederösterreichische Pfadfinder und Pfadfinderinnen
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Wer leitet was?

Nach dem erfolgreichen Sommerlager fängt das Pfadijahr wieder an und viele Gruppen stellen sich nach der Sommerpause diese mehr oder weniger verzweifelte Frage.


Spätestens beim ersten Gruppenrat vor der Eröffnung stellt sich in vielen Gruppen die Frage „Wer leitet was?“ und „Haben wir genug Führer bzw. Leiter für jede Stufe?“ Wir haben den Eindruck, dass es mit den Mitgliederzahlen gut bergauf gehen kann. Mehr Kinder kommen jedoch nur zu uns, wenn alle benötigten Stufen mit genug motivierten Leitern besetzt sind, die Spaß am Leiten haben.

Wir benötigen motivierte junge Erwachsene

Woran liegt’s, wenn eine Gruppe gut funktioniert und sich der Gruppenrat keine Sorgen zu machen braucht, ob alle Stufen besetzt sind? Was brauchen wir? Wir benötigen motivierte junge Erwachsene oder Quereinsteiger, die Lust auf die Pfadis bekommen haben, die bereit sind Zeit zu investieren und dabei das Gefühl haben selbst viel zurückzubekommen; die das Gefühl haben, bei ihrer Leitung nicht alleine gelassen zu werden und die beim Leiten Spaß und Freude haben.

Das wäre der Idealzustand. Jaja, wir hören schon viele aufseufzen: „Das wäre schön, aber woher bekommen und nicht stehlen?“ Wir denken, dass es hier einige Erfolgsfaktoren gibt, die zu beachten sind um auch ein gesundes Wachstum der Erwachsenen der Gruppe zu gewährleisten. Einige, jedoch beileibe nicht alle seien hier genannt. Wir hoffen auf viele Kommentare und Anregungen im Forum unserer Website, wie ihr es schafft und was bei euch gut funktioniert:

Erfolgsfaktoren für gesundes Wachstum

Aktive RaRo-Stufe: Eine Gruppe rekrutiert zumeist ihren Leiternachwuchs aus der RaRo-Stufe. Hierbei ist zu beachten, dass diese Stufe lebendig sein sollte und die Kids ihr Stufenprogramm und Ziel erreichen. Denn dann sind sie auf dem besten Weg dazu, sich fürs Leiten zu interessieren. Auf keinen Fall sollten die Kids ihre aktive RaRo-Zeit gegen zu frühes aktives Leiten eintauschen. Gegen eine Aushilfe bei Heimstunden oder kleinen Aufgaben ist nichts einzuwenden. Aber RaRo brauchen ihre RaRo-Zeit um „fertige“ Pfadis zu werden und sich eigenverantwortlich und längerfristig fürs Leiten zu entscheiden.

Vorbildwirkung auch beim Leiten: Die aktiven Leiter sollten das Leiten attraktiv präsentieren und den jungen Leuten Einblick gewähren, was das denn so ist, das Leiten. Die CaEx und RaRo können schon frühzeitig mit kleinen Leitungsaufgaben bekannt gemacht werden. Die RaRo übernehmen beispielsweise eine Station bei einem Spiel der WiWö, die CaEx unterstützen eine Aktivität der GuSp, ...

„Fertige“ RaRo an die Gruppe binden: Wir haben oft bemerkt, dass „fertige“ RaRo ihre Zeit brauchen um sich fürs Leiten zu entscheiden. Bitte nicht die Jugendlichen „verheizen“ – lang bleiben sie dann nämlich nicht! Und wenn sie für die Entscheidung länger brauchen, ist es notwendig sie bis dahin an die Gruppe zu binden.

Langsames Hineinwachsen in die Leiterrolle: Es ist wichtig in jeder Stufe Assistenten zu haben, die „angelernt“ werden. Am allerwichtigsten ist es, das vorhandene Wissen zeitgerecht weiterzugeben, sodass sich die Assistenten langsam mit der Verantwortung anfreunden und „reinschnuppern“ können. Keiner fängt von heute auf morgen an, eine gesamte Stufe zu leiten.

Teambildung: Die Gruppenleitung sollte besonders auf die Teambildung achten – es ist sehr wichtig, dass jeder in einem Stufenteam seinen Platz findet, sich aber auch verändern kann.

Unterstützung für Quereinsteiger: Bei Quereinsteigern ist besonders darauf zu achten, sie nicht gleich zu überfordern und abzuschrecken. Am besten sollte jemand benannt werden, der sich während der ersten Zeit dezidiert um den „Neuen“ in der Leitung kümmert und ihn bei allen Fragen und Ängsten unterstützt.

Ausbildung hilft! Eine gezielte Ausbildung für neue Leiter(innen) sorgt für das notwendige Werkzeug um in der übernommenen Aufgabe zu wachsen und ermöglicht schließlich immer mehr Selbständigkeit.

Nicht alle sind zum Leiten geboren: Nicht alle jungen Menschen, die sich in der Gruppe engagieren wollen, müssen Leitungsaufgaben mit Kindern und Jugendlichen übernehmen. Es gibt jede Menge andere wichtige Jobs in einer Pfadigruppe – es wäre schade, wenn engagierte Leute nichts machen können.

Wichtige Rahmenbedingungen: Der Gruppenrat sollte ein positives informatives und keinesfalls mühsames Erlebnis sein. Nette Events bieten dem Leiterteam neben ihren Aufgaben in der Stufe Erholung, Motivationsevents pflegen das Gruppenfeeling. Die Dankbarkeit für die geleistete Arbeit findet zum Beispiel mit einem „Dankeschönessen“ für das gesamte Leiterteam – organisiert vom Elternrat – seinen Ausdruck.

Vielleicht konnten wir den einen oder anderen Weg zu mehr Leitern aufzeigen, und langsam nährt sich das Eichhörnchen – dafür aber sicher! Wir hoffen, ihr findet jede Menge junge und junggebliebene Erwachsene, die ins Leitungsteam einsteigen! Denn Pfadis machen Spaß, und wenn die Kids Spaß haben, macht das Leiten Spaß und wenn das Leiten Spaß macht macht’s den Kids Spaß und die Gruppe gedeiht.

Wir wünschen euch ein schönes Sommerlager,
Sonja und Vaso

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Landesführerin
SONJA KOSCHINA


Landesfeldmeister
ALEXANDER "VASO" TOPF