Spätestens
beim ersten Gruppenrat vor der Eröffnung stellt sich in vielen Gruppen die
Frage Wer leitet was? und Haben wir genug Führer bzw. Leiter
für jede Stufe? Wir haben den Eindruck, dass es mit den Mitgliederzahlen
gut bergauf gehen kann. Mehr Kinder kommen jedoch nur zu uns, wenn alle benötigten
Stufen mit genug motivierten Leitern besetzt sind, die Spaß am Leiten haben.
Wir
benötigen motivierte junge Erwachsene
Woran
liegts, wenn eine Gruppe gut funktioniert und sich der Gruppenrat keine
Sorgen zu machen braucht, ob alle Stufen besetzt sind? Was brauchen wir? Wir benötigen
motivierte junge Erwachsene oder Quereinsteiger, die Lust auf die Pfadis bekommen
haben, die bereit sind Zeit zu investieren und dabei das Gefühl haben selbst
viel zurückzubekommen; die das Gefühl haben, bei ihrer Leitung nicht
alleine gelassen zu werden und die beim Leiten Spaß und Freude haben.
Das
wäre der Idealzustand. Jaja, wir hören schon viele aufseufzen: Das
wäre schön, aber woher bekommen und nicht stehlen? Wir denken,
dass es hier einige Erfolgsfaktoren gibt, die zu beachten sind um auch ein gesundes
Wachstum der Erwachsenen der Gruppe zu gewährleisten. Einige, jedoch beileibe
nicht alle seien hier genannt. Wir hoffen auf viele Kommentare und Anregungen
im Forum unserer Website, wie ihr
es schafft und was bei euch gut funktioniert:
Erfolgsfaktoren
für gesundes Wachstum
Aktive
RaRo-Stufe: Eine Gruppe rekrutiert zumeist ihren Leiternachwuchs aus der RaRo-Stufe.
Hierbei ist zu beachten, dass diese Stufe lebendig sein sollte und die Kids ihr
Stufenprogramm und Ziel erreichen. Denn dann sind sie auf dem besten Weg dazu,
sich fürs Leiten zu interessieren. Auf keinen Fall sollten die Kids ihre
aktive RaRo-Zeit gegen zu frühes aktives Leiten eintauschen. Gegen eine Aushilfe
bei Heimstunden oder kleinen Aufgaben ist nichts einzuwenden. Aber RaRo brauchen
ihre RaRo-Zeit um fertige Pfadis zu werden und sich eigenverantwortlich
und längerfristig fürs Leiten zu entscheiden.
Vorbildwirkung
auch beim Leiten: Die aktiven Leiter sollten das Leiten attraktiv präsentieren
und den jungen Leuten Einblick gewähren, was das denn so ist, das Leiten.
Die CaEx und RaRo können schon frühzeitig mit kleinen Leitungsaufgaben
bekannt gemacht werden. Die RaRo übernehmen beispielsweise eine Station bei
einem Spiel der WiWö, die CaEx unterstützen eine Aktivität der
GuSp, ...
Fertige
RaRo an die Gruppe binden: Wir haben oft bemerkt, dass fertige
RaRo ihre Zeit brauchen um sich fürs Leiten zu entscheiden. Bitte nicht die
Jugendlichen verheizen lang bleiben sie dann nämlich nicht!
Und wenn sie für die Entscheidung länger brauchen, ist es notwendig
sie bis dahin an die Gruppe zu binden.
Langsames
Hineinwachsen in die Leiterrolle: Es ist wichtig in jeder Stufe Assistenten
zu haben, die angelernt werden. Am allerwichtigsten ist es, das vorhandene
Wissen zeitgerecht weiterzugeben, sodass sich die Assistenten langsam mit der
Verantwortung anfreunden und reinschnuppern können. Keiner fängt
von heute auf morgen an, eine gesamte Stufe zu leiten.
Teambildung:
Die Gruppenleitung sollte besonders auf die Teambildung achten es ist
sehr wichtig, dass jeder in einem Stufenteam seinen Platz findet, sich aber auch
verändern kann.
Unterstützung
für Quereinsteiger: Bei Quereinsteigern ist besonders darauf zu achten,
sie nicht gleich zu überfordern und abzuschrecken. Am besten sollte jemand
benannt werden, der sich während der ersten Zeit dezidiert um den Neuen
in der Leitung kümmert und ihn bei allen Fragen und Ängsten unterstützt.
Ausbildung
hilft! Eine gezielte Ausbildung für neue Leiter(innen) sorgt für
das notwendige Werkzeug um in der übernommenen Aufgabe zu wachsen und ermöglicht
schließlich immer mehr Selbständigkeit.
Nicht
alle sind zum Leiten geboren: Nicht alle jungen Menschen, die sich in der
Gruppe engagieren wollen, müssen Leitungsaufgaben mit Kindern und Jugendlichen
übernehmen. Es gibt jede Menge andere wichtige Jobs in einer Pfadigruppe
es wäre schade, wenn engagierte Leute nichts machen können.
Wichtige
Rahmenbedingungen: Der Gruppenrat sollte ein positives informatives und keinesfalls
mühsames Erlebnis sein. Nette Events bieten dem Leiterteam neben ihren Aufgaben
in der Stufe Erholung, Motivationsevents pflegen das Gruppenfeeling. Die Dankbarkeit
für die geleistete Arbeit findet zum Beispiel mit einem Dankeschönessen
für das gesamte Leiterteam organisiert vom Elternrat seinen
Ausdruck.
Vielleicht
konnten wir den einen oder anderen Weg zu mehr Leitern aufzeigen, und langsam
nährt sich das Eichhörnchen dafür aber sicher! Wir hoffen,
ihr findet jede Menge junge und junggebliebene Erwachsene, die ins Leitungsteam
einsteigen! Denn Pfadis machen Spaß, und wenn die Kids Spaß haben,
macht das Leiten Spaß und wenn das Leiten Spaß macht machts
den Kids Spaß und die Gruppe gedeiht.
Wir
wünschen euch ein schönes Sommerlager,
Sonja und Vaso