Biber:
Wie gehts weiter?
Bereits
ein Drittel der Gruppen Niederösterreichs bietet für Biber wöchentliche
Heimstunden an. Nun wird sich endlich auch auf Landesebene etwas bei der Altergruppe
der 5- bis 7-Jährigen tun.
Das
Thema Biber habe ich mit meiner Funktion geerbt. Seit Jahren wird
bei Tagungen angefragt, wie es mit den Bibern weitergeht, was an Ausbildung angeboten
wird und wie Vernetzung und Austausch möglich ist. Ganz konnte sich die Arbeit
im Landesverband nie durchsetzen, obwohl bereits ein Drittel der Gruppen Niederösterreichs
wöchentliche Heimstunden für Biber anbietet und diese auch im LV registriert.
Das liegt nicht am LV selbst, sondern an einem fehlenden Team, das sich dieser
Thematik annimmt. Als Ausbildungsbeauftragter sehe ich mich als Initiator, dies
in die Wege zu leiten.
Abwarten
auf Äußerung der gesamten PPÖ
Das
gesteckte Ziel lautet: Innerhalb der kommenden 18 Monate bieten wir ein Biberseminar
an und berufen Landesbeauftrage und ein Team für diese Altersstufe. Dazu
möchte ich ein paar Gedanken äußern: In den Jahren 2003 bis 2005
haben 31 Gruppen Biber mit 300 Kindern registriert: Absdorf, Aspern, Atzenbrugg-Heiligeneich,
Bad Vöslau, Brunn, Ebreichsdorf, Felixdorf, Gars, Gföhl, Gloggnitz,
Horn, Kematen-Gleiss, Kierling-Gugging, Klosterneuburg 1, Klosterneuburg-Weidling,
Kirchschlag, Königstetten, Kritzendorf, Langenlois, Leobersdorf, Maria Enzersdorf-Südstadt,
Mistelbach, Mödling; Neunkirchen, Perchtholdsdorf, Schwechat, Stockerau,
Wr.Neustadt 1, Wr.Neudorf, Ybbsitz und Zistersdorf. Das ist nicht wenig. Und schon
gar nicht eine Minderheit, wenn man bedenkt, dass es derzeit 83 Gruppen gibt und
7500 registrierte Pfadfinder(innen). Das entspricht in etwa 38% der Gruppen und
4% der Mitglieder. Ein Ruf nach qualifizierter Ausbildung und Unterstützung
ist da gerechtfertigt.
Ruf
nach qualifizierter Ausbildung
Derzeit
können nur Biberseminare des LV Wien, oder als mangelhafter Ersatz WiWö-Seminare
besucht werden. Letzteres halte ich für mehr als problematisch, da die dort
angeführten Ziele, Inhalte, Methoden und auch Mottos speziell für diese
Altersstufe, nämlich 7-10-jährige Kinder, entwickelt und approbiert
wurden. Spiele, Geschichten und Themen aus diesen drei WiWö-Jahren für
Biber zu verwenden, heißt de facto die WiWö-Stufe nach unten zu verlängern.
Für die Meute wie für die Gruppe entsteht die Gefahr, dass sich Kinder
spätestens im letzten Jahr fadisieren und fernbleiben.
Biber
zu ignorieren geht an der Realität vorbei
Was
ist die logische Konsequenz? Entweder lässt man die Biber-Arbeit überhaupt
komplett sein und konzentriert sich auf die vier bestehenden Stufen (das ist ein
Standpunkt) oder man schafft eine qualifizierte Ausbildung. Eine Situation, wie
sie derzeit vorliegt, ist unbefriedigend und meines Erachtens auch nicht sinnvoll.
Biber komplett sein zu lassen, geht an der Realität derzeit vorbei. Sehr
viele Gruppen haben sich gut überlegt, warum sie Heimstunden für diese
Kinder anbieten. Und Biber sind, wie die Austauschrunden der Tagungen zeigen,
ein fester Bestandteil des Gruppenlebens geworden. Trotzdem möchte ich auch
sagen, dass ich persönlich den Schwerpunkt auf die Jugendstufen als wichtigstes
Ziel für die Entwicklung jeder Gruppe halte und Biber daher hinten ansetzen
würde. Aber das ist ein Thema für einen kommenden Artikel der Ausbildungsschritte.
Ausbildung
ja aber wie?
Mit
Herbst 2006 soll es in NÖ so weit sein, dass ein Biber-Seminar angeboten
wird. Aber um es gleich deutlich zu sagen, es wird einmal nur ein Seminar pro
Jahr sein und nicht vergleichbar mit der Regelausbildung der Stufen. Es wird also
keine Biber-Meister oder gar einen Woodbadgekurs für Biber-Leiter(innen)
geben. Ich könnte mir vorstellen, dass so ein derartiges Seminar im Gegenzug
drei Tage dauert, um genügend Zeit für alle Themen und pädagogische
Ansätze zu haben.
Warum
erst so spät?
Andere
Stufen haben es leicht. Die Seminarziele und Inhalte sind meist vorgegeben und
werden von Seminar zu Seminar den Bedürfnissen der Teilnehmer(innen) angepasst
und leicht modifiziert. Auch wenn es in Wien seit Jahren Seminare für Biber
gibt, auf deren Erfahrungen und Planung wir bauen können, dauert es, ein
qualifiziertes Seminar zu planen und auch die nötigen Referenten zu finden.
Außerdem gilt es abzuwarten, wie sich die gesamten PPÖ, das sind eben
neun Landesverbände, gemeinsam zum Thema Biber äußeren. Ein kleiner
Ausblick: Bei der kommende LFT im Herbst wird es wieder einen Arbeitskreis für
Biber geben, bei dem es hauptsächlich um die Suche nach einem Team und mögliche
Beauftragte geht, aber auch wieder eine Gelegenheit geboten wird, sich mit anderen
Biber-Leiter(inne)n) auszutauschen.