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YO for You – You for YO: Georgsfest im Bezirk Ybbstal

Das Georgsfest am 3. und 4. Mai 2003 im Bezirk Ybbstal, – unter Insidern als YO-Land bekannt — stand heuer unter dem Motto "YO for You – You for YO".

VON MANFRED PÖCHACKER, MICHAELA FRÜHWIRT, ERIKA HELM UND HANS JÖRG PÖCHACKER



Das Motto des Georgsfestes: YO for You – You for YO

Die Gruppe Ybbsitz hatte das Fest auf die Beine gestellt und rund 600 Pfadis aus den 10 Gruppen im YO-Land waren dabei. Ziel war es, nicht nur gutes Stufenprogramm zu bieten – jeder Teilnehmer sollte erleben, dass Pfadfinder sein mehr ist, als die eigene Gruppe, und dass Zusammenarbeit im Bezirk jedem was bringt.

YO for You – You for YO: Tja, was soll das wohl heißen? "YO" steht für die Pfadfinder im YO-Land. Alle Pfadfinderinnen und Pfadfinder im Bezirk sind somit YO, oder zumindest ein Teil davon. Um diese Idee vermitteln zu können, haben wir den YO erfunden und personifiziert. Die Werkstätte der Lebenshilfe Haag hat über 100 YO-Figuren aus Holz gefertigt, die das Motto und die Idee dahinter für jeden greifbar gemacht haben. Jedes Wö-Rudel, jeder Wi-Ring, jede GuSp- oder CaEx-Patrulle und jede RaRo-Rotte erhielt einen solchen YO, der sie übers ganze Wochenende begleitete.

Mit den Klängen der Fanfarenzüge aus den Pfadfindergruppen Kematen/Gleiß, Waidhofen/Ybbs und Ybbsitz wurde das Georgsfest offiziell eröffnet. Bei dieser Gelegenheit wurde YO allen Teilnehmern vorgestellt. Schließlich drehte sich das ganze Wochenende um ihn – so auch die Heilige Messe, die von Pater Jacobus Tisch zelebriert wurde. Dank der guten Vorbereitung gelang es, das Motto in der Messe gut umzusetzen. Die professionelle musikalische Gestaltung durch Pfadis und Gastmusiker aus Aschbach machten die Messe zu einem gelungenen Einstieg ins Wochenende. Wie auf Bestellung kam zur Eröffnung die Sonne zum Vorschein, die uns von da an das ganze Wochenende nicht mehr verlassen sollte. Lediglich in der Nacht natürlich, was sich in eisigen Temperaturen um 5 Grad ausgewirkt hat.

GuSp: Kraft, Intelligenz, Mut, ...

Stell dir vor, der YO ist weg - oder er ist verunglückt und in einem riesigen Eisblock gefangen. Er kann sich nicht bewegen und friert ein. Eine schlimme Sache wäre das. Und genau diesem Problem haben sich die GuSp am Samstagabend gestellt. Es ging darum, einen im Eis gefangenen YO so viele Kräfte zu verleihen, dass er sich selbst aus seiner Lage befreien kann. Die aus den Gruppen durchgemischten Teams in Patrullenstärke hatten vor dem Aufbruch kurz Zeit, um sich kennenzulernen. Es galt Kraft, Mut, Intelligenz, Geschicklichkeit und Vertrauen für seine YO-Figur zu erlangen. Jedes Team scaffte das schließlich auch und nebenbei lernten alle Leiterinnen, Leiter und Kinder aus anderen Gruppen kennen.

Als es nun darum ging, dem eingeschlossenen YO die gesammelte Power zu übermitteln, wurden alle YO-Figuren zu einem Turm gestapelt, um die Kräfte zu konzentrieren. Schließlich halfen die lautesten Rufe aller Kinder nichts. Der Eisblock blieb ganz. Kurzerhand wurde die Cocktailparty mit Tee und Saft, die als Abschluss vorgesehen war, vorverlegt. Beim zweiten Versuch zerbrach der Eisblock unter einem gemeinsamen Gebrüll bei den Worten "... das des Eis z´reist " in tausend Stücke. YO hatte unsere Kräfte gespürt und sich befreit. Der gemütliche Ausklang bei Tee wurde fortgesetzt, bis auch die letzten im Zelt verschwunden waren.


GuSp-Patrullenwettkampf rund um Ybbsitz

Sonntag Vormittag waren die GuSp rund um Ybbsitz unterwegs. Der traditionelle Patrullenwettkampf des Bezirks stand auf dem Programm. Natürlich hatte jede Patrulle ihren YO mit dabei. Der sollte ja, wie sie selbst, Neues kennenlernen und ausprobieren. Letztendlich geht es ja nicht nur um den Titel, sondern auch um Spaß und ein gemeinsames Erlebnis in der Patrulle. An Ehrgeiz hat es keinem gefehlt, aber nur jene drei Patrullen mit den meisten Punkten werden gemeinsam ins Kino bzw. zum Eisessen gehen.

CaEx: Ein besonderer Tag im Leben von YO

Über 120 Caravelles und Explorer und deren Leiterinnen und Leiter aus allen Gruppen des Bezirks suchten in gemischten Patrullen – schließlich sollen/wollen die CaEx ja neue Leute kennenlernen und Freundschaften knüpfen – den YO mit Hilfe von "Lawinenpiepserln". Es wurden tatsächlich auch alle YOs samt Botschaften mit den gestellten Aufgaben gefunden und die CaEx beschäftigten sich während des Abends mit dem Leben des YO. Einige Stationen aus dem Leben des YO – von seiner Geburt, seiner Schulzeit, seinem "ersten Mal", seiner Hochzeit und Scheidung bis hin zu seinem Tod - wurden von den CaEx kreativ umgesetzt und beim Abendprogramm präsentiert. Die Beiträge der einzelnen Gruppen reichten von kurzen Theaterstücken über Liedbeiträge bis zum Vortrag von Gedichten und waren durchwegs genial und sehr einfallsreich. In einer gemütlichen Runde mit Gesang rund ums Lagerfeuer in der für alle 120 CaEx aufgebauten großen Jurtenburg klang der erste Tag relativ still und gemütlich aus.

CaEx- Galadinner mit "Ausquetschtn greanen Eitadüwin"

Am Sonntag drehte sich alles ums gemeinsame Essen. Alle 120 Teilnehmer kochten - in ca. 20 Kochgruppen - ein Galadinner für Mittags. Was sich nach großem Chaos anhört, war ein voller Erfolg. Es gab nicht mal kleinere Pannen wie etwa Angebranntes. Alle 20 unterschiedlichen von exotischen bis sehr bodenständigen Speisen waren nicht nur genießbar, sondern ausgesprochen gut gelungen. So war von dem Galadinner innerhalb kürzester Zeit nichts mehr vorhanden. Weder von der "Toskanischen Frühlingssuppe", noch von den Tortillas (mit echt tollen Füllungen) Sogar die nicht sehr appetitanregend klingenden "Ausquetschtn greanen Eitadüwin" fanden reißenden Absatz. Ganz nach CaEx-Manier wurde in Windeseile zusammengeräumt, um dann noch Zeit zu haben, um Freundschaften zu schließen, bereits geschlossene zu festigen oder das Erlebte zu bequatschen.

RaRo: Auf der Suche nach Tannhäuser

Einer alten Sage zufolge sitzt Tannhäuser in einer Höhle am Prochenberg und sein langer Bart wächst langsam um den Tisch. Wenn der Bart den Tisch umrundet hat, soll die Welt untergehen. Die Aufgabe der RaRo bestand darin, Tannhäuser zu finden und die Welt zu retten. Fünf Gruppen, gemischt aus allen Teilnehmern des Bezirkes, machten sich auf den Weg, bei einer Ortserkundung vieles über Ybbsitz in Erfahrung zu bringen und damit auf die Spur zu kommen, wo sich Tannhäuser versteckt hält.

RaRo geben Gas ...

Alle meisterten die Aufgaben hervorragend und fanden schließlich Tannhäuser in der Nähe des Nothbauern, wo auch ihr Lagerplatz für diese Nacht war. Nach einem lustigen Schattenspiel, bei dem sich jeder in der Kunst des Bartschneidens (scheren) beweisen konnte, und einem gemütlichen Beisammensein am Lagerfeuer ging es am Sonntag wieder zu Fuß zurück nach Ybbsitz. Beim Raiffeisen-Lagerhaus wurde die Geschicklichkeit aller Teilnehmer mit unterschiedlichsten Fahrzeugen (Scooter, Skateboard, motorisierter Roller, etc) unter Beweis gestellt. Die RaRo entwickelten dabei viel Teamgeist, mussten sie doch gruppenweise die Zutaten für Palatschinken mit diesen Fahrzeugen befördern und danach ihre Kochkünste unter Beweis stellen.

YO for WiWö

Ab Sonntag Morgen waren auch die WiWö dabei. Ein lebensgroßer YO begrüßte 200 WiWö aus dem Ybbstal auf dem Bahnhof in Ybbsitz. Dieser YO hatte alle ins YO-Land eingeladen. Das YO-Land war der Park in Ybbsitz. Ein Platz, auf dem die Ybbsitzer im Sommer Feste feiern und im Winter eislaufen können. Vereinsheime, wie auch das entstehende Pfadfinderheim, die vorhandene Infrastruktur sowie die Lage am Bach, angrenzender Wald und Wiese machen diesen Platz ideal für Veranstaltungen aller Art.

In diesem YO-Land angekommen, wurde jedes Rudel und jeder Ring von einem YO, der mit einem Rucksack und Landkarte ausgerüstet war, durch das YO-Land begleitet. Dort gab es bei verschieden Stationen, die von allen teilnehmenden Gruppen gestaltet wurden, allerhand zu erleben.
Alle Ringe und Rudel hatten nun die Möglichkeit, alle Stationen nach Lust und Laune zu besuchen. Möglich machte dieses Chaossystem ein Überangebot an Stationen, die auch für Essen und Pause sorgten, sowie "Frei-Besetzt" Tafeln, um Wartezeiten zu vermeiden. In der Mitte des Parks befand sich eine Infostelle, die den abenteuerlustigen WiWö mit Rat und Hilfe zur Seite stand.
Die Leiterinnen und Leiter hatten auch ausreichend Zeit nachzuschauen, ob es ihren Schützlingen auch gut geht und hatten die Gelegenheit, jede Menge Schnappschüsse von diesem Georgsfest zu machen. Schließlich konnte das Presseteam nicht gleichzeitig überall sein.


WiWö-Wortgottesdienst mit Diakon Hermann Helm

Nach dieser Rundreise mit den YO-Figuren sammelten sich alle zu einen gemeinsamen Wortgottesdienst. Die spezielle Gestaltung für WiWö machte diesen zu einem wirklich religiösen Erlebnis – sowohl für die Kinder, als auch für den Diakon der Pfarre, Hermann Helm. Danach ging es zu Fuß zum Zeltlagerplatz, wo die WiWö zum gemeinsamen Abschluss schon erwartet wurden.

YO will hoch hinaus

Beim stufenübergreifenden Abschluss brachten alle ihre YO-Figuren auf die Bühne. Dort wurden sie, als ein Zeichen für Miteinander und Zusammenarbeit, zu einem mannshohen Turm aufgebaut. Die bei der Eröffnung gehissten Fahnen, die die Bühne als Zentrum des Lagerplatzes schmückten, wurden als Erinnerung an die Gruppen verteilt. Fanfarenklänge beendeten das Georgsfest.


YO-Figuren als Zeichen für Miteinander und Zusammenarbeit zu einem mannshohen Turm aufgebaut

Bleibt die Frage, was mit dem YO geschehen soll, wenn das Georgsfest zu Ende ist. Natürlich wird es ihn weitergeben. Darum nahm jede GuSp- oder CaEx-Patrulle, jede RaRo-Rotte, jedes Wö-Rudel und jeder Wi-Ring auch wieder einen mit nach Hause um Gruppen und Patrullennamen draufzuschreiben. Und wenn´s dann das nächste Mal hinaus in das YO-Land, den Pfadfinderbezirk Ybbstal, geht, kommt der YO natürlich mit und wird weitergetauscht, bis er übervoll mit Namen aus verschiedenen Gruppen ist.

Dank aller Beteiligten kann man durchaus sagen, dass es ein gelungenes Wochenende war. Dazu gehört der Aufsichtsrat der Gruppe Ybbsitz, der für die tolle Verpflegung sorgte und die Infrastruktur vor Ort brachte, alle anderen Ybbsitzer und Ybbsitzerinnen, die uns geholfen haben, sowie der Einsatz jedes Einzelnen an seinem Platz. Es hat Spaß gemacht, dabei zu sein - und so ist es allen ergangen.

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