Engagement für
die Kinder von Ocland: Hans Koller
Die
Waisenkinder von Ocland hatten jahrelang keinen Grund, sich auf den Sommer zu
freuen. Während des gesamten Juli und August wird ihr Kinderheim im rumänischen
Siebenbürgen geschlossen. Für die Kinder hieß es dann Jahr für
Jahr, ihre wenigen Habseligkeiten zusammenpacken, um für zwei Monate auf
andere teilweise völlig überbelegte Heime im Land aufgeteilt
zu werden. Die enorme psychische Belastung war allen Waisen anzusehen, wurden
sie doch alljährlich aus ihrer Gemeinschaft und ihrer vertrauten Umgebung
herausgegerissenen.
Im Kinderheim von
Ocland leben 150 Kinder. Während der Ferien ist das ehemalige Gefängnis
geschlossen und die Kinder werden auf andere Heime in ganz Rumänien aufgeteilt.
Das
sollte sich im Sommer 2000 schlagartig ändern. Auf das Schicksal der Kinder
von Ocland aufmerksam geworden, stellte ein Team erfahrener Pfadfinderleiter aus
Niederösterreich gemeinsam mit Mitarbeitern des Jugenddorfes Lokod ein zweiwöchiges
Sommerlager für die 75 Waisen auf die Beine. Gruppen, Gilden und Pfadfinderfreunde
aus ganz Niederösterreich lieferten die finanzielle Grundlage. Anfängliche
sprachliche Barrieren
waren rasch überwunden schließlich
sprechen alle Kinder Ungarisch. Tábor 2000 wurde für alle 90 Beteiligten
zu einem großartigen Erlebnis.
Tábor 2001:
Ein Zeltlager für Waisenkinder
Auf
Tábor 2000 folgte Tábor 2001
Die
vorjährige Arbeit sollte nicht umsonst gewesen sein und die bereits bestehenden
Freundschaften wollten gepflegt werden. Auch heuer fanden sich wieder freiwillige
Helfer, die einen zweiwöchigen Aufenthalt in Rumänien nutzten, um die
75 Waisenkinder zu betreuen und den Jugendlichen aus Lokod neue Gruppenspiele,
Bastelmethoden und Gruppenarbeit näher zu bringen. Der Empfang war eine Wucht,
denn die Kinder erwarteten die österreichischen Freunde schon ungeduldig.
Nach einer langen Begrüßung und einer Einführung in das Lagerleben
und die Örtlichkeiten wurde gleich
mit den Programm begonnen.
Die 16-jährige
Maria hat ihr ganzes bisheriges Leben in Heimen verbracht. Seit 10 Jahren lebt
die Berufsschülerin in Ocland.
Es
wurde wieder sehr viel Wert auf Gemeinschaft gelegt und wir gestalteten das Programm
immer in Gruppenspielen. Am den Abenden durften
natürlich die Lagerfeuer
nicht fehlen. Wir veranstalteten Wanderungen, einen Ausflug mit Pferdewagen und
bauten sogar Laubhütten. Auch ein Handwerkstag wurde abgehalten und eine
Nacht unter freiem Sternenhimmel verbracht. Die zwei Wochen vergingen wie im Flug
und der Abschied fiel allen Beteiligten schwer.
Ein
Dank an alle Spender
Auch
im Jahr 2001 konnten wir aufgrund der zahlreichen Spenden den Kindern Rücksäcke,
Schultaschen, Hygienematerial, Baseballkappen, Bastelmaterial, Spielzeug und Schreibutensilien
übergeben. Die Freude war gewaltig. Die Spenden trugen dazu bei, dass das
Team jeden Vormittag ein anregendes Programm erarbeiten konnte und die Kinder
in kreativen Bereichen gefördert wurden.
Auch die Kinder
von Ocland lieben es unbeschwert und fröhlich
Für
mich war es der erste Kontakt mit Rumänien negative Mundpropaganda
über das Land und dessen Bewohner konnten die Begeisterung sowie die Bereicherung
nach diesem Aufenthalt nicht schmälern.
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