Niederösterreichische Pfadfinder und Pfadfinderinnen
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Politische Zuordenbarkeit der PPÖ


Lieber Hans,
liebe Freunde,

zu der leidigen Angelegenheit des "Kaputtniks"-Auftrittes bei der Abschlussveranstaltung des b.open möchte ich hier nochmals und zusammenfassend festhalten, was auch schon mehrmals gesagt wurde:

  • Der Vorwurf, dass keine Reaktion von Seiten des Bundesverbandes erfolgt wäre, geht ins Leere. Es gab ein Telefongespräch zwischen Kurt Weber (damals Sprecher des Teams Bundesführung) und Hans Zöhling unmittelbar nach Eintreffen des Briefes. Als Ergebnis wurde mir berichtet, dass die Missverständnisse ausgeräumt worden wären.
  • Eine klare Distanzierung vom Inhalt der Texte ist sowohl sofort auf dem Lager erfolgt (gegenüber allen Teilnehmern, die sich darüber geärgert haben)
    als auch in verschiedenen Gesprächen und Gremien seither.
  • Eine öffentliche Erörterung der Distanzierung von den Texten erfolgte ausschließlich aus dem Grund nicht, weil diesem nicht noch mehr Öffentlichkeit geboten werden sollte. Ich halte es nicht für sinnvoll, Interesse zu wecken für Inhalte, die wir ablehnen.

Grundsätzlich sei nochmals festgehalten: Sowohl die Lagerleitung des b.open als auch alle verantwortlichen Gremien des Bundesverbandes der PPÖ erklären
ohne Einschränkung, dass der Text des angesprochenen Liedes weder der Einstellung der PPÖ entspricht, noch dass der Auftritt der Gruppe erfolgt ist, um diesen Texten größere Öffenlichkeit zu bieten.

Die Lehren aus dem Versehen des Auftrittes wurden gezogen: In Zukunft ist bei der Gestaltung von öffentlichen Feiern sicherzustellen, dass die Programm-Entscheidungen nicht von Einzelpersonen getroffen werden (müssen).

Ich bin aber nicht dazu bereit wegen eines einzelnen - wenn auch in derAuswirkung schwerwiegenden - Fehlers über Personen "zu Gericht zu sitzen". Auch damit kann Geschehenes nicht mehr ungeschehen gemacht werden. Und auch damit wird dem Text wieder eine Öffentlichkeit bereitet, die er meiner Meinung nach niemals verdient.

Grundsätzlich möchte ich aber auch betonen, dass die PfadfinderInnen und daher auch die PPÖ immer eine politische Bewegung waren, sind und sein werden. Die gelebte Toleranz, der Einsatz für Benachteiligte, die Sorge um unsere Umwelt, das Engagement für Kinder und Jugendliche, das Verständnis für das Andere im Mitmenschen, all das betont unsere zutiefst politische
Arbeit und Einstellung bei den Pfadfindern. Einzelne Mitglieder der PfadfinderInnen sind auch parteipolitisch engagiert und damit sogar parteipolitisch zuordenbar. Die PPÖ als Bewegung sind jedoch streng überparteilich und daher auch nicht einer einzelnen Partei nahestehend.
Daran gibt es für mich nicht den geringsten Zweifel, und daran hat sich auch in der öffentlichen Wahrnehmung nichts geändert!

Zum Schluss möchte ich noch aufrufen, sich mit Austritts-Aufforderungen zurückzuhalten. Dies ist nach meiner Auffassung nicht der Ausdruck von besonderer Toleranz gegenüber anderen Meinungen. Die PfadfinderInnen sind
eine Bewegung von Menschen und da kommen manche schneller und manche langsamer voran. Trotzdem verfolgen wir die gemeinsamen Ziele, die in unserem Gesetz und Versprechen formuliert sind.

Mit herzlichem Gut Pfad

Christian Letz
Präsident der PPÖ