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Pfadfinder-Geschichtsbuch

Zu einem ungeahnten Renner entwickelte sich Kurt Pribichs "Logbuch der Pfadfinderverbände Österreichs". Die erste Auflage ist schon beinahe vergriffen.

VON GERHARD S. BAROLIN


Logbuch der Pfadfinderverbände in Österreich
Eigenverlag PGÖ
17 x 24cm broschiert
344 Seiten, davon 107 Seiten mit schwarz-weiß Abbildungen
1. Auflage April 2001
Preis S. 250.-

Bestellung zusätzlich Versandspesen bei
FERROCOM-Möbel
(Pfadfindergilde Österreichs)
2345 Brunn am Gebirge, Bablikstraße 17
FAX: 02236/366 14
e-mail: ferrocom@xpoint.at

Erhältlich ausserdem:
Scout Shop Wien, Österr. Pfadfindermuseum, Institut für Pfadfindergeschichte

Dieses Buch spannt den Bogen von 1909, der ersten Auflage des deutschen "Pfadfinderbuches", bis zur Jetztzeit und bietet allerhand Interessantes über die Entwicklung der Pfadfinder in Österreich zu lesen.

So wird z.B. aufgezeigt, dass die meisten der späterhin aktuellen Jugendorganisationen einen größeren Teil der Pfadfinder-Ideen vereinnahmten, sie jedoch mit verschiedenen weltanschaulichen und politischen Überzügen versahen. Neben Roten Falken, Katholischer Jugend und Deutschnationalen entstanden bald auch jüdische Pfadfindergruppen, die groteskerweise bei der Okkupation Österreichs 1938 als einzige Jugendorganisation nicht verboten wurden, da sie Emigranten auf die Auswanderung nach Israel vorbereiteten. Seit 1913 gab es auch Pfadfinderinnen, allerdings immer getrennt von den Buben-Pfadfindern.

Verschiedene Pfadfindergruppierungen

Der Weg zur Koedukation der letzten Jahre wird im Logbuch aufgezeigt. Ursache und Weg zur Gründung des ÖPK St. Georg, Einführung des Muttertags 1923, die Internationale Konferenz 1931 und das Jamboree in Bad Ischl sind ebenso zu finden wie die verschiedenen Pfadfindergruppierungen (Reitergruppen, Flugsportgruppen, Bergsteigergruppen, Fahrradgruppen und Seepfadfinder).

Ein wesentlicher pädagogischer Wandel kam Ende der siebziger Jahre, als man sich aktiv um die Ost-West-Beziehungen und die Entwicklung der Europäischen Jugendszene kümmerte. Auch die verschiedenen kleinen Pfadfinderverbände in Österreich werden mit ihren Ideologien, Grundsätzen und Abzeichen vorgestellt.
Der Person des Gründers der Pfadfinder in Österreich, "Papa" Emmerich Teuber ist ein eigenes Kapitel gewidmet.

Wärmstens empfohlene Lektüre

Den Anhang bilden Organisationsstrukturen, Mitgliederstatistiken, Zeitschriften, Bedeutung der Abzeichen und Führerbildung. Der Einband ist bunt und stellt viele der verschiedenen österreichischen Verbandsabzeichen nebeneinander und so bunt ist auch der Inhalt, der ja eigentlich auch als eine Geschichte der Jugendbewegungen allgemein gesehen werden kann. Vielfache hübsche Fotos bringen reichlich Erinnerungsmaterial. Dieses Buch ist geeignet zum Überfliegen und Durchblättern, um sich einen Einblick in die Entwicklung der Pfadfinderei in Österreich zu verschaffen. Es ist aber so wohlgeordnet, daß man auch bestimmte Daten und Persönlichkeiten rasch finden kann. Die Lektüre kann jedem Gegenwärtigen und Ehemaligen, dem die Pfadfinderei am Herzen liegt, nur wärmstens empfohlen werden.

Univ.-Prof. Dr. Dr. hc. Gerhard S. Barolin ist Primar der Neurologischen Abteilung und Vorstand des Ludwig-Boltzmann-Insituts für Neuro-Rehabilitierung und Prophylaxe.

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Ein wohlgeordnetes Buch zum Durchblättern und Überfliegen