Scout
Shop: Ungewisse Zukunft
Finanzielle
Probleme werden dem Scout Shop schon seit längerem nachgesagt. Nun steht
die "Verkaufstelle der PPÖ" vor einer kompletten Umstrukturierung.
VON MICHAEL HOLZMANN
Seit vielen Jahren
versorgt die Scout Shop Handelsgesellschaft m.b.H. ganz Pfadfinderösterreich
mit Uniformbestandteilen, Büchern und Outdoorzubehör. Nun ist die als
eigenständiges Unternehmen geführte Verkaufsstelle der PPÖ ins
finanzielle Trudeln geraten. Insider vermuten vor allem in der kostenaufwendigen
Uniformumstellung und der Neuauflage zahlreicher Arbeitsbehelfe die Ursache für
die leeren Kassen.
In Ostösterreich macht sich nun eine gewisse
Sorge um das liebgewonnenes Pfadfindergeschäft beim Wiener Volkstheater breit.
Weniger Anteilnahme kommt aus dem Westen, wo der Scout Shop schon sehr lange unterschwellige
Eifersuchtsgefühle auslöst: "Wieso werden die Wiener immer privilegiert?
Entweder neun Scout Shops oder keiner!", bringt es ein Oberösterreicher
auf den Punkt. Dabei bestand sogar schon einmal kurz die Hoffnung auf eine Dezentralisierung.
Die Zusammenarbeit mit einer Sportartikelkette, die österreichweit eine eigene
"Pfadfinderabteilung" eingerichtet hätte, kam allerdings niemals
zustande.
Nun
sorgt die finanzielle Misere für Handlungsbedarf. Auf Anfrage der "kontakte
online" verrät PPÖ-Bundesgeschäftsführer Mag. Wolfgang
Scharmitzer, dass das Präsidium bereits Verhandlungen für einen Verkauf
führt. "Der Scout Shop wird aber weiter bestehen. Nach Vertragsabschluss
wird es eine allgemeine Information innerhalb des Verbandes geben."
Übernahme
durch Textilfirma?
Gerwald Wessely |
Detailliertere
Informationen kommen von Gerwald Wessely, seines Zeiches Ansprechpartner der Geschäftsleitung
des Scout Shop und Wiener Landesführer: "Es gibt sehr intensive Gespräche
beziehungsweise Vorverhandlungen mit einer Textilfirma, die den Scout-Shop kaufen
soll." Als Voraussetzungen für einen erfolgreichen Vertragsabschluss
nennt Gerwald unter anderem die Erhaltung des Standortes, des Namens, der Mitarbeiter
und des Programms. Dann könne die Änderung bereits mit Mai 2001 in Kraft
treten, sofern der Präsidialrat im April seines Sanktus zu dem ausgehandelten
Vertrag gibt.
Vorteile dieser Lösung sieht Gerwald in der Tatsache,
dass damit ein starker Partner im Textilbereich (Uniform) zur Verfügung steht:
"Wir hätten Chefs, die vom Handel etwas verstehen, deren tägliches
Brot der
Handel ist, mit denen man Visionen entwicklen könnte, weil ihnen
bewusst ist, dass Handel auch mit Risiko verbunden ist. Wir würden mit einem
Betrieb zusammenarbeiten, bei dem wir keine Nummer sind."
Ein
Nachteil bestünde nach der persönlichen Meinung des Wiener Scouts allerdings
in der Tatsache, daß die PPÖ dann nicht mehr Eigentümer des Scout-Shops
wären. "Fraglich ist auch, was nach dem Ablauf eines auf einige Jahre
befristeten Vertrages passiert."
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