b.open
der Countdown läuft
Nur
noch sechs Monate trennen uns
vom Pfadfinder-Mega-Event
b.open.
VON MICHAEL HOLZMANN
Als
die ganze Welt noch schwarzweiß war – Fotos beweisen das – und amerikanische Besatzungssoldaten
„Tschuing-Gams“ an knickerbockertragende Pfadfinderbuben verteilten, konnte es
sich noch keiner von ihnen ausmalen. Mit dem World-Jamboree der Einfachheit in
Bad Ischl 1951 hatten sie eine österreichische Grosslagertradition ins Leben gerufen.
Seither
mobilisiert ganz Pfadfinder-Österreich alle zehn Jahre seine gesamten Kräfte,
um ein gemeinsames Bundeslager auf die Beine zu stellen. 1961 war Laxenburg an
der Reihe, eine Dekade später das vorarlbergische Ludesch. 1981 fand das Austrian
Jamborette (AJA) in Rein bei Graz statt und 1991 trotzen 5000 Scouts aus aller
Welt am „Donau ´91“ auf den Hügeln über Klosterneuburg den Fluten des hochwasserführenden
Stromes.
Im
malerischen Salzkammergut
Zehn
Jahre später ist es wieder einmal so weit. Mit b.open 2001 versuchen die Pfadfinder
und Pfadfinderinnen Österreichs erneut, all ihre Energie auf einen Lagerplatz
zu fokussieren: St. Gilgen im malerischen Salzkammergut.
Schon etliche Jahre vor diesem Bundeslagers 2001 gab es bereits heftige Diskussionen
über die künftige Organisationsform dieser Großveranstaltungen. Ein Idee Mitte
der neunziger Jahre bestand darin, die Massenveranstaltung überschaubarer zu machen
und in einem Modulsystem vielen kleinen Einzelcamps zur gleichen Zeit stattfinden
zu lassen.
Letztendlich
setzte sich doch wieder das klassische Großlagermodell durch und lange Zeit wurde
der Kärntner Landeslagerplatz „Techuana“ in St. Martin als Bundeslager-Schauplatz
favorisiert. Die Entscheidung fiel jedoch auf die Salzburger Nobeltourismus-Gemeinde
St. Gilgen am Wolfgangsee. Der Kärntner Landesverband, der sich bereits über den
Beinahe-Zuschlag gefreut hatte, blieb standhaft und veranstaltet 2001 trotzdem
ein großes Alpen-Adria-Camp mit Teilnehmern aus Bayern, Italien, Slowenien und
Österreich – allerdings nicht zeitgleich mit b.open, sondern erst im August.
Ein
wirklicher Konkurrenzkampf um die Teilnehmergunst zwischen den beiden Veranstaltungen
ist nicht zu befürchten, da die „Techuana“-Dimensionierung deutlich niedriger
angesetzt ist.
Ganz
glücklich sind allerdings die b.open-Organisatoren noch nicht mit dem Interesse
an dem Mega-Event. Am 10. November 2000 waren nur rund 14 Prozent der in Niederösterreich
registrierten Mitglieder für das Bundeslager vorangemeldet und auch die anderen
Bundesländer hatten bisher kräftigst ausgelassen.
„Es
sind noch Kapazitäten frei“
b.open-PR-Chef
Peter Reimann, kürzlich vom Salzburger Landesfeldmeister zum „Mitglied des Teams
Bundesführung“ mutiert, sieht es optimistisch: „Die Voranmeldungen sind recht
zahlreich, bei einigen Ländern noch nicht so toll. Es sind noch Kapazitäten frei.“
Es
besteht allerdings wirklich noch kein Grund zur Besorgnis. Die Gruppen haben noch
bis 31. Dezember 2000 Zeit, sich mit der genauen Teilnehmerzahl anzumelden. Programmäßig
haben sich alle Stufen voll ins Zeug gelegt, es wird sich also auszahlen, am b.open
dabeizusein.
Guides/Späher
Das
GuSp-Stufenlager wird auf 20 Unterlager aufgeteilt sein, die nicht mehr als 80
Kinder beherbergen werden. Zentrale Arbeitseinheit bleibt trotz Menschenmassen
die Patrulle und auch die Begleitleiter(innen) werden intensiv in das Unterlagergeschehen
eingebunden sein. Am Programm stehen zwei eintägige Abenteuer und ein Ausflug.
Caravelles/Explorer
Die
CaEx sind auf acht Unterlager, sogenannte Inseln, aufgeteilt und werden in Form
von Truppräten ein großes Mitspracherecht bei der Gestaltung des Inselgeschehens
haben. Während des gesamten Lagers steht ein grosses Unternehmen im Mittelpunkt,
das die Jugendlichen gemeinsam mit einer Partnerpatrulle eigenständig auf die
Beine stellen werden.
Ranger/Rover
Die
RaRo werden die ersten fünf Tage mit internationalen Projektgruppen zu je 10 Personen
gemeinsam irgenwo in Österreich unterwegs sein. Sie werden dazu in die Landesverbandszentren
der einzelnen Bundesländer anreisen. Erst nach diesen Projekttagen treffen alle
RaRo in St. Gilgen aufeinander um weiter fünf Tage im Stufenlager zu verbringen.