Viele
Wege entspringen in Mistelbach
Frühjahrführertreffen
2000. Die Themen des WiWö-Arbeitskreises des vergangenen FFT standen im Zeichen
des Tagungsthemas „Quo Pfadis – Pfadfinder einst und in der Zukunft“.
VON
GERALD STOCKINGER
Echt? Das gab’s
bei den WiWö?“ Viele Gerüchte und Klischees ranken sich um die Wichtel und Wölflingsstufe.
Warum wurden die WiWö wirklich gegründet? Und von wem? Wie war das damals? Könnt
Ihr Euch vorstellen, dass die Wölflingsgesetze damals hießen: Der Wölfling folgt
dem alten Wolf! Der Wölfling läßt sich nicht gehen! (Weitere Informationen dazu
findet Ihr übrigens in Vera Barclays „Dschungelweisheit“ oder B.P.‘s „Wolfsbuch“).
Bewährt
und modern – ein Widerspruch?
Ist es wahr, dass die Mehrheit der WiWö-FührerInnen entweder Pfadi-Mütter, Quereinsteiger
mit KindergärtnerInnen-Ausbildung oder Ranger und Rover sind, die offiziell noch
zu jung dafür sind (unter 18 Jahren)? Gleich vorweg: Beweisen lassen sich solche
Aussagen derzeit nicht. Auch die bundesweite Ist-Analyse, also ein Art Bestandsaufnahme
zur WiWö-Stufe, ist da nicht ergiebig, denn es gibt darüber im Moment einfach
zu wenig repräsentative Informationen. Darum ist auch demnächst eine bundesweite
Umfrageaktion geplant, wo alle WiWö-FührerInnen durch ihre Mitarbeit aufgerufen
werden, etwas Licht in diese Dinge zu bringen.
Der
Wandel der Zeit
Doch
auch die Wichtel und Wölflingsstufe unterliegt dem Wandel der Zeit – manches wurde
im Laufe der Zeit verändert, um sich an gesellschaftliche Veränderungen anzupassen.
Immerhin erheben wir den Anspruch, eine moderne und zeitgemäße Jugendbewegung
zu sein – viele der Methoden, die zum Beispiel Vera Barclay zu Beginn in den 20er
Jahren beschreibt, wirken heute befremdlich. Trotzdem bleiben ihnen gewisse Grundsätze
erhalten, die uns auch gleichzeitig die Grenzen vorgeben, innerhalb derer wir
PfadfinderInnen, im speziellen Wichtel und Wölflinge, bleiben.
Am
Frühjahrsführertreffen haben wir folgende „Wurzeln“ identifiziert, also wesentliche
Elemente, die unsere Arbeit mit den WiWö im Sinne der Pfadfinderei wertvoll machen:
- Die acht Schwerpunkte
als Grundlage unseres Erprobungssystems
- Methoden
für Herz, Hirn und Hand • Unsere Stufenmethoden, wie das Spiel und auch die Arbeit
mit Rahmengeschichten
- Unser
Ordnungsrahmen, also unser Umgang mit Regeln, die wir den Kindern vorgeben
- Auf
die Bedürfnisse der Kinder zu achten und darauf eingehen
- Arbeit
in Kleingruppen („Ring/Rudelsystem“)
- Einheitliches
Auftreten (durch unser Äußeres, aber auch durch unser Tun)
- Unsere
Veranstaltungsformen (Heimstunde, Lager,…)
- Soziales
Engagement („Die gute Tat“, bewusstes Helfen)
- Ask
the girls and boys!
Außerdem
haben wir festgestellt, dass wir in Zukunft noch sensibler sein wollen für das
Feedback der Kinder, indem wir stärker auf Ihre Bedürfnisse schauen und auch auf
ihr persönliches Umfeld achten. In unserer Arbeit wollen wir mit Verstehen handeln,
und uns Ziele vorgeben, die sich am Kind orientieren.
Landessondertreffen
2001
Unsere
nächste Landesaktion, die vermutlich am 20.5.2001 stattfinden wird, soll sich
diesmal verstärkt am Thema „Kinder und Jugendliche reden mit“ orientieren. Bereits
im Vorfeld wollen wir Methoden finden, um die Meinung und Wünsche unserer Kinder
einzubeziehen. Aber auch während der Aktion selbst wollen wir in diesem Sinne
arbeiten, spielerisch Demokratie erlebbar machen, und den Kindern Möglichkeiten
zur Mitbestimmung geben.
Wiederbelebtes Sondertreffen
Außerdem
wurde kürzlich der Begriff des Sondertreffens „wiederbelebt“ - Ihr findet eine
Beschreibung dazu in einem gesonderten Beitrag. Um diesen Charakter auch bei unserer
nächsten Landesaktion zu unterstreichen, haben wir diese auch gleich in „Landessondertreffen“
umgetauft.
Weitere Infos gibt es noch nicht, aber haltet Euch doch schon mal den Platz im
Kalender frei. Kinder und Jugendliche reden mit Kinder und Jugendliche reden mit“
ist das Thema des Bundeslagers 2001 „b.open“. Auch die Zeit bis dahin soll in
allen Stufen und Funktionen bundesweit unter diesem Zeichen stehen.
Die
Wichtel und Wölflinge, die aus stufenmethodischen und entwicklungspsycholgischen
Gründen nicht auf diesem Großlager vertreten sein werden, arbeiten bereits im
Vorfeld dazu, und der gesamte Prozess wird erst Ende 2001 abgeschlossen sein,
wobei das „b.open“ auch für uns einen Höhepunkt darstellen soll.
Kids
reden mit
Für
uns ist „Kids reden mit“ die Möglichkeit, unsere Stufenmethoden und unsere Stufenziele
bewußter zu leben und zu vermitteln. In vielen Gruppen ist die Mitsprache von
Kindern und Jugendlichen leider immer noch eine exotische Sache. In keiner Stufe
werden sie um ihre Meinung und ihre Vorlieben zum Programm oder zu anderen wichtigen
Themen innerhalb der Stufe gefragt. Die Möglichkeit zur Mitsprache der Kinder
und vor allem der Jugendlichen in Gruppenangelegenheiten ist ebenfalls sehr gering.
Aktives
Mitgestalten
Aber
es gibt zum Glück immer mehr Gruppen, wo sich die Kinder und Jugendlichen aktiv
an der Gestaltung des Gruppenlebens beteiligen können und ihre Ideen und Wünsche
verwirklichen können. Wir wollen die Zeit vor und am „b.open“ nutzen um die Mitbestimmung
der Kids in allen Bereichen der PPÖ aber vor allem im direkten Umfeld der Kids
– in derGruppe, zu verstärken. „Kids reden mit“ ist keine neue Idee, kein Zusatz
zu all den guten Zielen und Methoden, die wir bei den PPÖ schon haben, sondern
die Quintessenz unserer Ziele. Dies bewusst zu erkennen war der erste Schritt.
Es ist an der Zeit, dass wir uns mit der Umsetzung beschäftigen. Weil wir eine
Kinder- und Jugendbewegung sind.
Text
angelehnt an Infos der BAK 2000
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