Das
war „SOLUNA 1999“
Bezirk
Waldviertel. Im letzten Sommer wurde der oberösterreichische Landeslagerplatz
in Eggenberg von Pfadfindergruppen aus halb Niederösterreich bevölkert. Gleichzeitig
mit dem Mostviertler „Yoland“ fand das Waldviertler Bezirkslager „Soluna 1999“
statt.
VON
JOCHEN PULKER
Angefangen
hatte alles beim der Frühjahrsführertreffen des Bezirks Waldviertel in Gars am
Kamp im März 1998, als uns Björn Schmalt (Gruppe Zwettl/Rappottenstein) darüber
informierte, dass im August 1999 eine Sonnenfinsternis stattfinden würde, die
in einem Streifen quer durch Österreich in vollem Ausmaß gesehen werden könne.
„Sollten wir rund um dieses Jahrhundertereignis nicht ein Bezirkssommerlager abhalten?“
war Björns Frage, die mit einem vorsichtigen, aber eindeutigen Ja beantwortet
wurde.
St. Georgen als Lagerplatz
St.
Georgen im Attergau war schnell als Lagerort ausgewählt, da es mitten im Sonnenfinsternisspektrum
liegt und über einen hervorragend ausgestatteten Landeslagerplatz der oberösterreichischen
Pfadfinder verfügt. Jochen Pulker (Gruppe Gföhl) und Fritz Kolm (Gruppe Zwettl)
übernahmen die Lagerleitung, die gemeinsam mit Erwin Iro (Technik) und Ilse Manhart
(Gruppe Gmünd; Programm) das erste Waldviertler Bezirkslager organisierten, als
dessen Name SOLUNA gewählt wurde (vom Lateinischen sol = Sonne und luna = Mond).
Diese Thematik wurde auch in einem eigens getexteten und komponierten Lagerlied
verarbeitet.
Lagerzeit
war vom 7. bis 14. Juli 1999, dabei waren die Gruppen Egelsee, Gars, Gföhl, Gmünd,
Horn und Zwettl. Die WiWö (60 Leute) waren im Schulzentrum des Ortes untergebracht,
wo sie programmgemäß in verschiedenen Stationen die Planeten unseres Sonnensystems
kennenlernen konnten.
Ausflüge
führten zum Wolfgangsee (Schifffahrt) und zum Schafberg. Mit der Schmalspurbahn
kamen die WiWö bis zum Attersee, der ebenfalls per Schiff erforscht wurde. Eine
besondere Attraktion stellte der Besuch des Kindermuseums in Wallern dar.
Freundschaften
mit dem Yoland
Der
Rest der Lagerteilnehmer (etwa 220 Leute) war auf dem Landeslagerplatz der OÖ.
Pfadfinder in Eggenberg untergebracht, wo viele Freundschaften zu den Pfadfinderinnen
und Pfadfindern aus dem Ybbstal geknüpft wurden, fand doch zur selben Zeit am
selben Ort das Ybbstaler Bezirkslager „Yoland 99“ statt.
Montag
abends sollte es ein großes Festival geben (aufgrund des Wetters war es dann erst
am Abend darauf), bei dem in einem Song-Contest die beste Darbietung prämiert
wurde, die noch dazu einen wesentlichen Teil der Lagerverpflegung zum Gegenstand
hatte, nämlich Fru-Fru, das von einem Teil der Lagerteilnehmer heiß geliebt, vom
anderen Teil aber abgrundtief gehasst wurde.
Sonnenfinsternis
im Attergau
Der
Sonnenfinsternistag wurde von allen Teilnehmern am „Soluna“und am „Yoland“ gemeinsam
erlebt. Am Vormittag konnte man sich bei verschiedenen Workshops über Sonnensystem
und Planeten informieren, beispielsweise bei einem maßstabsgetreuen Planetenmodell.
Das Erleben der Sonnenfinsternis selbst blieb durch die Wolken recht spannend,
doch war das Glück mit uns, sodass der Himmel im entscheidenden Moment wolkenfrei
war.
Die
Musik der Yoländer trug das ihre zur einzigartigen Stimmung bei. 800 Leute hatten
im selben Augenblick am selben Ort ihre Schutzbrillen vor den Augen und die Gänsehaut
am Rücken......und vergessen das nie!
Schließlich
wurde für wenige Minuten der Tag zur Nacht, und das wird in unseren Breiten erst
wieder im Jahr 2081 zu sehen sein ...
Salzburgtag:
Mozarts Zauberflöte
Der
Hike der GuSp wurde als eintägiges Abenteuer unter dem Motto „Theorien zur Entstehung
des Lebens auf der Erde" gestaltet. Die CaEx und RaRo hatten schon zwei Tage vor
Lagerbeginn eine Bergwanderung unternommen, deren Ziel schließlich der Lagerplatz
war. Am Dienstag war Salzburgtag mit Stadtgeländespiel (Wer findet Mr. X?), Besichtigung
der Festung Hohensalzburg, Besuchen in Hellbronn und dem „Haus der Natur“ sowie
im Salzburger Marionettentheater, wo Mozarts „Zauberflöte“ in einer vollendeten
Inszenierung zu erleben war.
Ihre
pioniertechnischen Fähigkeiten stellten die CaEx und RaRoam Freitag unter Beweis,
als sie verschiedenste Spielgeräte (Ringelspiel, Schaukel, „Wildes Pferd“, etc.)
anfertigten. Allgemeine Freude herrschte über den Lagerplatz (Lage, Infrastruktur
und Verwaltungsteam unter Peter Prosl ausgezeichnet) sowie über die Leistungen
von Lagerleitung, Technik-, Programm- und Verpflegsteam, die in der Reflexion
mit „supa“ bedacht wurden. Der letzte Satz des „Lagerechos“ sei wörtlich wiedergegeben,
da er weit in die Zukunft weist: „Wir freuen uns schon aufs nächste Bezirkslager.“
Che sera, sera ...