Niederösterreichische Pfadfinder und Pfadfinderinnen
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Und täglich grüßt das Murmeltier

Manche Dinge treten zu unmöglichen Zeiten ein. Heute morgen so gegen sechs Uhr früh weckte mich meine liebe Frau mit den Worten: "Der Joker ist ein Schwachsinn".


Nun, die, welche meine liebe Maria kennen, wissen, dass sie eine praktische Frau ist und auf keinen Fall zu polemischen Äußerungen neigt. Also, was blieb mir über? Ich musste mich mit dem Thema, welches zum Familienthema wurde, befassen.

Störungen haben Vorrang

Wie kommt meine liebe Kleinkinderpädagogin zum Schluss, dass unser geliebtes Ausbildungsbuch für Guides und Späher Schwachsinn ist?

Meine Frau ist neben ihrem Brotberuf als Kindergärtnerin auch noch hauptberuflicher geschäftführender Haushaltsvorstand und operative Erziehungsbeauftragte unserer Familie. Also fällt in ihre Kompetenz die Aufzucht eines Jungspähers und eines Wichtels (über das WiWö-Buch vielleicht später). Sie ist auch eine ordnungsliebende Frau und so möchte sie, dass die Uniform ihres Sprösslings ordnungsgemäß mit den Insignien des Pfadfindertums bestückt wird. Die Mütter unter den Lesern wissen, dass Näharbeiten manchmal auch um 5:00 Uhr morgens stattfinden und es kommt natürlich auch noch ein Mütterwettrennen dazu: Welche hat als erste eine vollständige Uniform mit Abzeichen benäht?

Orange-braun oder braun-orange?

Mein Jungspäher hat die Ehre, der Patrulle der Jaguare anzugehören. Also schlägt meine Liebe (welche wie gesagt eine Praktische ist) im einschlägigen Fachbuch (Joker) nach und findet nichts. Sie findet zwar eine leere Seite mit der Patrullengeschichte (und meint, dass dies, da die Kinder ja ein Patrullenbuch führen dürfen, eine Redundanz darstellt). Aber nichts über Jaguare, und was ihr wichtig ist: Orange-braun oder braun-orange? Ein Fehler in der Benähung kostet ca. 20 Minuten Arbeitszeit und Maria hasst Näharbeiten, besonders in der Früh. Und so beauftragte sie mich: "Sag deinen Leuten: Der Joker ist ein Schwachsinn!"

Blick aus der Gegenrichtung

Ich möchte betonen, dass dies nicht das erste Mal ist, dass sie dieses von sich gibt, meistens aber nicht um sechs Uhr morgens, sondern so nebenbei und nicht mit diesen Worten. Aber dieses Mal mit einem eindeutigen Auftrag. Sie ist keine Pfadfinderin (nur mit einen seit über zwanzig Jahren zusammen) und so möchte ich ihre Äußerung als eine aus dem Volke an euch weitergeben. Auch möchte ich weitergeben, was Eltern (das sind die seltsamen Wesen, welche uns ihre Kinder zum Behufe der Beschulung und Erziehung überlassen) mit dem Verein so erleben. Quasi der Blick aus der Gegenrichtung.

Inzwischen sind meine Kinder in der Schule und meine Liebe ist damit beschäftig, 25 Kinder zu wertvollen, selbständigen Mitgliedern unserer Gesellschaft heranzubilden und ich habe getan, worum sie mich gebeten hat und somit meine
Aufgabe als technischer Deligierter der Familie erfüllt.
Vielleicht gibt es auch noch andere Eltern-Pfadi Geschichten?

Wili Nagy ist Vater eines Jungspähers und eines Wichtels.

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VON WILHELM NAGY