Niederösterreichische Pfadfinder und Pfadfinderinnen
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Frauen bei den Pfadis – eine Minderheit?

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VON SANDRA DIWOKY UND KATHARINA GALLA


In letzter Zeit haben wir mit verschiedenen Personen zum Thema Frauen bei den Pfadfindern diskutiert. Um uns damit genauer auseinander setzen zu können, haben wir uns die Teilnehmerzahlen der letzten GuSp-Seminare angeschaut. Diese Schlussfolgerungen ziehen wir daraus:

a) Das Seminarthema beeinflusst entschieden die Ausgewogenheit zwischen männlichen und weiblichen TeilnehmerInnen.

Als Beispiel ist das Seminar zum ersten Schwerpunkt “Ohm Schalom- wie was warom” zu nennen, bei dem sich 11 Frauen und 4 Männer angemeldet haben. Im Gegensatz dazu haben sich für das Methodenseminar “Hike” nur 10 Frauen, dafür aber 17 Männer angemeldet.

Auch während der Seminare fällt uns immer wieder auf, dass die Umsetzung verschiedener Schwerpunktthemen dem klassischen Rollenbild entspricht. Spezialseminare bzw. Methodenseminare können im Gegensatz zu den Regelseminaren (Grundlagenseminar, Aufbauseminar) öfter besucht werden. Den Zahlen zufolge melden sich Männer für diese Seminare häufiger an als Frauen.

Als Beispiele sind hier das Seminar “Teamwork” anzuführen (7 weibliche, dafür 25 männliche TeilnehmerInnen) sowie das Methodenseminar “GuSp im 3. Jahr”, bei dem 7 Frauen und 14 Männer dabei waren.

b) Männliche Teilnehmer bringen sich ins Seminargeschehen mehr ein, haben eine dominantere Rolle als weibliche.

Wie könnte es sonst sein, dass wir bei allen Seminaren eine Ungleichverteilung der Geschlechter vermuten, obwohl die Zahlen das bei Regelseminaren (GLS, ABS) widerlegen? (GLS 97: 17 Frauen, 24 Männer GLS 98: 15 Frauen, 12 Männer; GLS 01: 22 Frauen, 22 Männer; ABS: 12 Frauen, 13 Männer)

Auch wenn wir uns unseren eigenen Landesverband anschauen, fällt auf, dass dort mehr Männer als Frauen tätig sind. Im Präsidium der Niederösterreichischen Pfadfinder und Pfadfinderinnen sind derzeit beispielsweise 3 Frauen und 12 Männer (davon 2 geistliche) vertreten, der Landessekretär ist männlich, im Ausbildungsteam ist derzeit auch keine Frau vertreten. Auch in unseren Stufenteams schauts mit der Quote nicht besser aus - zumindestens nicht im GuSp-Stufen-Team (5 Frauen- 8 Männer). Ähnlich verhält es sich bei CaEx und WiWö.

Das sollte jetzt nicht so interpretiert werden, dass die Männer die Frauen verdrängen. Jede Frau hätte die Gelegenheit, sich für die eine oder andere Aufgabe zu melden oder sich wählen/berufen zu lassen. Die Frage ist: Warum tun Frauen das so selten? Was macht es ihnen so schwer?

Wir sind allerdings der Meinung, dass wir unsere Kinder und Jugendlichen zur Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern erziehen sollten. Es könnte allerdings sein, dass wir unglaubwürdig wirken, wenn wir selbst nach dem klassischen Rollenbild agieren.

So. Lassen wir das jetzt mal so stehen. Mit diesem kurzen Beitrag wollen wir einen Denkanstoß geben, niemandem Vorwürfe machen oder zu nahe treten, uns aber auch nicht nachsagen lassen, wir hätten uns mit diesem für uns wichtigen Thema nicht auseinandergesetzt.

Wenn du dich jetzt angesprochen fühlst, dir dazu auch Gedanken machst, würden wir uns freuen, von dir zu hören.

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